Sunday, October 28, 2012

Create Custom Bokeh


Bokeh - oft wird es falsch geschrieben ("Bouquet") kommt aus dem Japanischen und steht für Unschärfe.
Grundsätzlich will man scharfe Bilder produzieren, aber wenn man in einem Bild mit Schärfe und Unschärfe spielt, ergeben sich oft Lichter, die in der Unschärfe liegen. Das können Lichtquellen sein, oder helle Bildpartien - in diesem Fall kleine. 


Diese Lichter lösen sich bei bildbedingter Unschärfe auf und bilden das Bokeh. Dieses hat die Form der Blende der Kamera, was am Lichteinfall liegt.

Diesen Effekt macht man sich beim Custom Bokeh zu nutze: Man verändert die Öffnung, durch die das Licht in die Kamera einfällt.


Beispielbilder seht Ihr in dem Posting unterhalb von diesem hier.




Seit Kurzem findet man Sets mit entsprechendem Zubehör für diesen Effekt, aber man kann alles Nötige auch selbst basteln.

Ich habe ein Gummiband von Ricoh genommen, weil ich es zur Hand hatte und es zufällig passte (von einem Filter Gel Set). Es reicht aber jedes Gummiband, das um das Objektiv herumpasst.

Als Objektiv habe ich das Canon 50mm f/1.8 bei Offenblende (1.8) verwendet, weil es schöne Unschärfe bietet.

Dann habe ich aus schwarzer Pappe eine Scheibe ausgeschnitten, die ein paar Milimeter größer ist, als der vordere Ring meines Objektivs (man kann von der Filtergröße bei den meisten Objektiven ausgehen). Daran habe ich mit Tesa 2 Streifen geklebt, die über das Objektiv am Rand herunterlaufen. Ich hätte sie auch unmittelbar an die Scheibe anschließen und gemeinsam ausschneiden können, aber um die perfekte Passform zu bekommen, wollte ich Möglichkeiten zum Experimentieren offenlassen.



Ich habe die Scheibe auf das Objektiv gelegt, das Gummiband darum gelegt und damit die "Beinchen" der Scheibe eingeklemmt, sodas die Scheibe (relativ) fest auf dem Objektiv liegt.

Nun hatte ich die Abdeckung meines Objektivs. In die Mitte dieser Abdeckung muss ich nun eine Form schneiden.

Ich habe mich dafür entschieden, mit einem Lochstanzer aus dem Bastelladen zu arbeiten und habe ein Ahornblatt ausgestanzt. Weil der Stanzer aber nicht so weit über die Pappscheibe hinausreichen konnte, sondern nur am Rand eines Pappstreifens eingesetzt werden kann, habe ich in die Mitte meiner Schreibe ersteinmal ein Loch geschnitten, dass ich dann mit einem kleinen Streifen abgedeckt habe - und in diesem kleinen Streifen ist das Ahornblatt eingestanzt.

Ich habe nun also eine Abdeckung auf meiner Kamera, die ein Loch in Form eines Ahornblattes hat.



Erstaunlicher Weise kann man mit der Abdeckung noch ganz normal fokussieren und fotografieren.

Wenn man nun Lichter fotografiert, also zB hinter dem Model, die in Unschärfe liegen, dann formen sie sich in der Form der Öffnung, in meinem Fall also in Form eines Ahornblattes.







Dabei stehen die Motive Kopf, wenn sie sich VOR der Schärfeebene des Aufnahme befinden und stehen richtig herum, wenn sie sich HINTER der Schärfeebene befinden. Mein Ahornblatt war mit dem Stiel nach unten montiert, als die Lichteffekte entstanden, die Ihr oben seht.


Als Model habe ich hier meine Canon 450D verwendet, während ich meine Beispielfotos mit der Canon 60D gemacht habe.

Das Beispielbild zeigt eine Lichterkette, die ich mit manuellem Fokus, völlig außer Fokus fotografiert habe.




Schöner ist, eine Aufnahme aus scharfen und unscharfen Elementen zu kombinieren, sodass das Bokeh hinter oder vor der Person entsteht. Ich werde auch dazu noch Beispielbilder machen.

Ich habe gestern erste Tests gemacht, aber ich stehe noch am Anfang meiner Versuche.

mal ein Blick aus meinem Küchenfenster

Ich bin gespannt, wie ich mit Video experimentieren kann. 



Hier ist ein schneller Versuch mit Blättern, Fledermäusen und einer wackelnden Lichterkette. In Premiere Pro zusammengeschnitten und mit ein paar Farbeffekten versehen. In den Videos ist der Kontrast ca. 20 Prozent hochgesetzt. Die Farben sind mit "Schnelle Farbänderung" erzeugt.

 

 
Das Herbstlaubthema wird schnell außer Mode sein. Schneeflocken, Schneemann, Herz, Streifen, Spirale, Pfeile, Smilies, etc. Wie viel Phantasie habt Ihr?







Ein weites Feld, das mit mehr Experimenten beackert werden will, denke ich.

2 comments:

  1. Also eigentlich wird es ja ohne 'h' am Ende geschrieben ;)

    Das Word kommt von 'bokreu 暈ける ぼける' was soviel wie verschwommen werden; verblassen heißt.
    Je nach dem welche Transkription man benutz kann es ein wenig anders geschrieben werden, aber gängig ist es ohne das H =)

    Habe aber eben gesehen, dass es im Deutschen immer mit H verwendet wird (wikipedia, google, etc) - Aber das spricht die kleine Japanologin aus mir^^ Soll nicht kleinlich klingen, ist mir eben aufgefallen.

    Schöne Feiertage und lG

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  2. oh, vielen Dank für Dein Feedback! Ich hab es immer nur mit dem "h" gefunden. Ich werde mich in Zukunft bessern und versuchen, es richtig zu schreiben. (Um es findbar zu machen, muss ich es aber auch immer "falsch" dazu schreiben, damit google zufrieden ist :)

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