To all my English readers:
This is an article about an art exhibit in Germany featuring photography artist from 1890 to 1950 mainly based in New York City. I recommend following the link named "black and white classics" further down in the posting. There you will find a selection of works of these artists. Not all the photos were from the exhibit and the exhibit had way more photographers and photos in the actual halls of the museum. But you get an impression nonetheless.
In Hamburg haben wir dem Bucerius Kunstforum im Mai einen Besuch abgestattet. Die aktuelle Ausstellung - noch bis zum 02.09.2012 - heißt
New York Photography 1890-1950
Von Stieglitz bis Man Ray
Wer die Gelegenheit hat, sich die Ausstellung anzusehen, sollte sie genießen. Es handelt sich um eine ganze Sammlung von Fotografien von aus und um New York, aber auch andere Orte werden gezeigt. Viele Bilder sind architektonisch und auf das Stadtbild bezogen.
Ein beeindruckender Teil der Ausstellung ist aber auch der Street Photography und People Photography gewidmet. Die Fotografen, die vorgestellt und portraitiert werden, sind große Namen, die großartige Aufnahmen erstellt haben.
Ein wesentlicher Teil der Ausstellung besteht aus Schwarz-Weiß Aufnahmen und die Bilder strahlen eine unglaubliche Tiefe und Eindringlichkeit aus.
Der Film zur Ausstellung befasst sich damit, wie aus Photografie durch die Arbeit von wenigen in New York eine Kunstform wurde, nachdem sie zuvor eigentlich nur als Abbildung der Wirklichkeit angesehen wurde. Von der Dokumentation zur Kunst, von der Darstellung zur Sichtweise, wird erläutert, was Photografie aus der Taufe gehoben hat.
Die Gründung der Galerie 291 in New York, Fifth Avenue, im Jahr 1905 spielte dabei eine große Rolle. Hier wurde Kunst ausgestellt, die damit eine Chance bekam, sich selbst zu zeigen und sich selbst auszuleben. Gründer waren Alfred Stieglitz und Edward Steichen, die dieses Projekt gefördert haben und viele Jahre lang durch gezielte Förderung von individuellen Künstlern
Neben der 291 haben Magazine und Veröffentlichungen eine große Rolle gespielt. Das Hausmagazin der Galerie 291 war "Camera Work". Diese Zeitschrift beleuchtete das recht neue Genre der Photografie und befasste sich mit Artikeln, Diskussionen und der Präsentation der progressiven Werke. Es wurde im Verfahren der Photogravüre, auch Heliogravüre genannt, hergestellt, über das ich nach dieser Ausstellung erst einmal intensiv recherchieren musste. Darüber berichte ich gern in einem anderen Artikel, allerdings habe ich das Gefühl, dass ich hier noch so Einiges zu lernen habe, bevor ich darüber schreiben kann.
Ich kann die Ausstellung, wie oben bereits gesagt, sehr empfehlen. Was ich allerdings auch empfehlen kann, ist, die einzelnen ausgestellten Künstler und ihre Werke im Netz zu suchen und die Bilder wenigstens auf diese Art zu studieren.
Meine Empfehlungen kann ich schlecht in Einzelheiten darstellen. Die Ausstellung selbst - einschließlich der Filme aus der damaligen Zeit - hat uns begeistert.
Ich habe bei Pinterest ein Board mit ausgewählten Bildern aus dieser Ausstellung zusammengestellt. Vielleicht schaut Ihr dort mal vorbei. Ich habe nicht alle vorhandenen Bilder verlinkt und auch nicht alle Künstler der Ausstellung. Aber wenigstens einen Eindruck wollte ich Euch vermitteln. Ich habe mich nicht auf Bilder aus der Ausstellung beschränkt, sondern bin Bildern der einzelnen Künstler nachgegangen.
Große Namen waren vertreten:
Alfred Stieglitz - und seine Muse und Modell Georgia O'Keefe, die selbst Fotografin und Künstlerin war.
Paul Strand - der Begründer der Street Photography. Seht Euch seine Bilder besonders intensiv an. Dieser Umgang mit dem Objekt Mensch auf der Straße hat er herausgearbeitet und meiner Meinung nach setzt er bis heute Standarts. Bei ihm lernte Henry Cartier-Bresson das Handwerk. Also war auch der Schüler selbst ein Meister.
Ansel Adams - mit seinen beeindruckenden Landschaften und weiten Blicken (auch wenn Landschaften nicht das Thema der Ausstellung waren, habe ich gerade diese Bilder von ihm jetzt im Netz gefunden - und sie sind allemal den Blick wert)
Gertrude Käsebier - mit beeindruckend einfühlsamen Portraits
Man Ray - geboren als Emmanuel Radnitzky mit seinen beeindruckenden und ausdrucksstarken Bildern und technischen Experimenten, die bis heute Aktualität haben
Weegee - mit seinen dokumentarischen Bildern, die oft eine besondere Tiefe haben. Seine Infrarotaufnahmen des Publikums während einer Kinovorstellung gefallen mir besonders.
Es war wirklich beeindruckend, New York wachsen zu sehen. Nachdem ich erst vor Kurzem selbst einmal wieder in New York war, kann ich bestätigen, dass die Stadt sich zwar kontinuierlich entwickelt und wächst, aber der Charakter von New York war schon um die vorletzte Jahrhundertwende (das klingt alt) eigentlich die Stadt, die man kennt - ich beziehe mich da allerdings eigentlich nur auf Manhattan und die Brücken.
Die Menschen in New York allerdings haben sich maßgeblich verändert. Die kulturelle Mischung aller Schichten und Herkünfte hat in New York lange Tradition. Meiner Meinung nach ist das immer noch sehr sichtbar in New York City, aber in den Bildern dieser Ausstellung war dieser Geist noch viel fassbarer und direkter.
Ich plane, noch weitere Artikel über diese Ausstellung zu schreiben - demnächst mal. Aber für den Moment empfehle ich, hinzufahren oder zumindest in den Bildern ein Vollbad zu nehmen.
Viel Spaß dabei!
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